Schiffshebewerk Rothensee
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Das Schiffshebewerk von der Schleuse Rothensee aus gesehen. Im Hintergrund ist die Trogbrücke zu sehen.
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Das Schiffshebewerk Rothensee ist das zweitälteste von nur vier noch in Betrieb befindlichen Hebewerken in Deutschland. Es wurde
1938 als Teil des damals begonnenen Wasserstraßenkreuzes in Betrieb genommen. Über den Rothenseer Verbindungskanal verbindet es den durchschnittlich
16 m höher gelegenen Mittellandkanal mit der Elbe und den Magdeburger Häfen.
Um Schiffe über den Höhenunterschied hinwegzubefördern, hebt sich ein 85 m langer und 12 m breiter Trog über 16 m Hubhöhe.
Dieser Trog ruht auf zwei je mit einem Schwimmer versehenen starr verbundenen Traggerüsten. Die 10 m breiten und 36 m hohen Schwimmer bewegen
sich in mit Wasser gefüllten, 70 m tiefen Schächten. Dabei entspricht das Gewicht des durch die Schwimmer verdrängten Wassers genau
dem des Troges. So müssen zur Bewegung lediglich die Bewegungswiderstände überwunden werden. Und unabhängig davon, ob ein Schiff im
Trog ist oder nicht, ist dieser wegen des verdrängten Wassers immer genauso schwer. Die eigentliche Bewegung des Troges wird dann durch
Antriebsmuttern auf 27,30 m hohen Schraubspindeln durchgeführt. Diese wirken selbstsperrend, so dass bei Ausschalten des Antriebes der Trog ohne
Bremsung zum Stehen kommt.
Da der Trog lediglich maximal 82 m lange und 9,50 m breite Schiffe mit einem Tiefgang von 2 m aufnehmen kann, ist er für die moderne
Schifffahrt nicht mehr geeignet. Aus diesem Grund wurde wenige hundert Meter weiter westlich eine neue Schleusenanlage, die Sparschleuse Rothensee,
errichtet. Trotzdem war das Schiffshebewerk seit der Inbetriebnahme der Sparschleuse ab Mai 2001 weiterhin parallel zu der moderneren Anlage in Betrieb.
Hier wurden noch immer kleinere Binnenschiffe sowie Sport- und Ausflugschiffe gehoben und gesenkt.
Seit 2005 ist die Zukunft des Hebewerkes jedoch ungewiss. Sparzwänge im Bundesverkehrsministerium brachten das
Schiffshebewerk auf das Abstellgleis. Erst schien noch ein Saisonbetrieb im Sommer möglich, wenig später wurde von der Zubetonierung
der Schwimmerschächte gesprochen. Aktuell herrscht ein Status Quo, 2006 wurde es nur ein einziges Mal, für eine Inspektion der
parellelen Schleuse, geöffnet.
In der Stadt Magdeburg und Umgebung hat sich Widerstand gegen die Schließung gebildet. So versucht
man mit z.b. mit einer Unterschriftenaktion das Hebewerk zu retten. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter
www.magdeburg.de,
www.blaues-band.de und
schiffshebewerk.blog.de.
Technische Daten |
Bauart |
Zwei- Schwimmerhebewerk mit Spindelführung |
Inbetriebnahme |
1938 |
Hubhöhe |
10,45 - 18,46 m (abhängig vom Elbwasserstand) |
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Troggröße |
Länge 85 m x Breite 12 m x Wassertiefe 2,50 m |
Nutzgröße |
82 m x 9,50 m x 2 m |
Bewegtes Gesamtgewicht |
5.400 t |
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